Lange Zeit sind Biebrich und Mosbach kleine Bauern- und Fischerdörfer, in denen die Landwirtschaft und das ländliche Handwerk dominieren.
Die Errichtung des Schlosses führt zur Ansiedlung von Schlossdienern, Handwerkern und Beamten. Mit der Übernahme des Fürstentums durch das Haus Nassau-Usingen wird sogar der Regierungssitz nach Biebrich verlegt. Für hundert Jahre ist es die Hauptstadt des Kleinstaates.
Nach dem Ende der Residenzzeit erhält Biebrich wiederum ein neues Gesicht. Die durch die Industrialisierung stark steigende Einwohnerzahl führt dazu, dass die inzwischen zusammengewachsenen Orte 1891 das Stadtrecht erhalten - zunächst unter dem Namen "Biebrich-Mosbach". Diese Ansiedlung der Industrie macht den Ort zunächst für inländische, später zunehmend für ausländische Migranten aus vielen Ländern zu einer neuen Heimat.
Mit der Selbständigkeit des Ortes ist es allerdings schon 1926 vorbei: Die Wirtschaftskrise führt zur Eingemeindung nach Wiesbaden, dessen größter Stadtteil Biebrich heute ist.